AUS DER PRAXIS TEIL 2: «NETTO-NETTO-ANSATZ» (BALANCE-SHEET) VERGÜTUNGSANSÄTZE BEI ENTSENDUNGEN FRIEDERIKE V. RUCH, CONVINUS Teil 2: «Netto-Netto-Ansatz» (Balance-Sheet) In unserer Serie über die Vergütungsansätze bei Entsendung stellen wir Ihnen die verschiedenen in der Praxis angewendeten Ansätze vor. Nachdem wir im ersten Teil den sogenannten «Heimatland-Ansatz» vorgestellt haben, gehen wir jetzt im zweiten Teil auf den sogenannten «Netto-Netto-Ansatz» ein. Der «Netto-Netto-Ansatz» soll den Entsandten vor Kostenunterschieden im Einsatzland schützen. Dieser Ansatz gilt als Erweiterung des «Heimatland-Ansatz» und ist die beliebteste Alternative als Vergütungsmodell für Entsandte. Bei diesem Ansatz geht man von der Vergütung des Mitarbeiters im Heimatland aus und vergleicht diese mit der notwendigen Vergütung im Einsatzland, wobei der Lebensstandard unverändert bleibt. Mit Hilfe der sogenannten «Balance-Sheet-Berechnung» werden die Kosten im Heimatland und im Gastland einzeln und auf diese Weise die Lebenshaltungskostenanpassung («Cost of Living Adjustment» / COLA) ermittelt. Wenn beispielsweise die Mietkosten im Gastland deutlich niedriger sind, können diese die Vergütung des Mitarbeiters bis zu einem gewissen Umfang senken. Damit ist die Zielgrösse eines typischen «Netto-Netto-Ansatzes» das Einkommen, das bei einem Verbleib im Heimatland nach Abzug von unbeeinflussbaren Kosten zur Verfügung gestanden wäre. Dies ist das verfügbare Einkommen und wird ermittelt, in dem von dem Bruttojahressalär die anfallenden Kosten wie Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Miete abgezogen werden, die bei einem Verbleib im Heimatland angefallen wären. Bei der Ermittlung dieser Abzüge verwenden die Unternehmen entweder Pauschalbeträge oder gehen auf die ganz konkrete, individuelle Situation des Mitarbeiters ein. Der Anteil des verfügbaren Einkommens, das üblicherweise für Konsumzwecke genutzt wird, beträgt in der Regel circa 80 Prozent des verfügbaren Einkommens und wird um den Lebenshaltungskostenindex korrigiert. 10 convinus.com
AUS DER PRAXIS Bis noch vor einigen Jahren haben Unternehmen in der Regel diese Korrektur nur dann durchgeführt, wenn die Lebenshaltungskosten im Einsatzland im Vergleich zum Heimatland höher lagen. Mittlerweile sieht man in der Praxis, dass die Anzahl der Unternehmen, welche auch einen negativen Lebenshaltungskostenindex anwenden, sich teils (unterschiedlich je nach Ländern und Branchen) markant erhöht hat. Dieses ermittelte Nettosalär wird der Entsandte während seiner Entsendung erhalten, sodass der Entsandte immer genau weiss, welche finanzielle Mittel ihm zur Verfügung stehen. Das ermittelte Nettosalär muss aber unter Berücksichtigung der gastlandspezifischen Anforderungen an eine konkrete Vergütungsgestaltung (Steuern, Sozialversicherung, etc.) im Einsatzland, das heisst auf ein Bruttosalär in der Währung des Einsatzlandes hochgerechnet, angepasst werden. Beispiel Peter Müller ist Schweizer Staatsangehöriger und soll von Zürich (CH) nach London (UK) entsandt werden. Sein jährliches Bruttosalär in der Schweiz beträgt CHF 100'000. Er möchte gerne wissen, wieviel er während seines Auslandseinsatzes in London verdienen würde. 11 convinus.com
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